Baustofflager wird zum Jugendtreff

SCHÖMBERG. Lange Zeit musste die Schömberger Jugend darauf warten, wieder einen eigenen Treffpunkt zu bekommen. Bei einer Sondersitzung der IG Jugendhaus wurde das neue Gebäude in der Schillerstraße 39 präsentiert.

Bürgermeisterin Bettina Mettler und Jugendreferent Achim Sendersky präsentierten am Mittwoch bei einer Sondersitzung der IG Jugendhaus das Gebäude, für das die Gemeinde erst vor wenigen Tagen den Zuschlag erhalten hat.

Die Pluspunkte des zukünftigen Jugendtreffs: Zentrale Lage unweit des Netto-Marktes, mit dem ÖPNV oder fußläufig bequem zu erreichen und mit rund 160 Quadratmetern Fläche genügend Platz für allerlei Aktivitäten. „Sogar über einen Proberaum können wir jetzt plötzlich nachdenken“, sagte Bürgermeisterin Mettler. Das war lange Zeit nicht möglich. Eine ganze Reihe von möglichen Immobilien hatte die Gemeinde in den vergangenen Monaten unter die Lupe genommen und sie auf Tauglichkeit geprüft.

Neues Domizil gefunden

In den wenigsten Fällen hätten die Jugendlichen ausreichend Platz für Bandproben gefunden. Aber auch andere, wesentlich zwingendere Kriterien wurden nicht erfüllt. Entweder waren die Gebäude zu teuer, zu abgelegen oder zu marode.

In der Schillerstraße 39 schließlich fanden sich die ehemaligen Lagerräume eines Baugeschäfts, die den Jugendlichen fortan als Domizil dienen werden. „Es ist der beste Kompromiss, den wir in Schömberg finden konnten“, sagte Bürgermeisterin Mettler in die Runde der IG Jugendhaus, die bisher Steuerungsgruppe hieß und der neben Jugendlichen auch Vertreter der Kirche, des Gemeinderats, der Polizei und Verwaltung sowie Kreisjugendreferent Wolfgang Borkenstein angehören. Die zentrale Lage sorge vor allem bei den unmittelbaren Nachbarn kaum für Luftsprünge, sagte Bettina Mettler, das sei klar. Dennoch wolle man versuchen, in persönlichen Gesprächen vor Ort den Unmut etwas abzuwiegeln. Aufgabe der Jugendlichen sei es später zu zeigen, dass „es auch geordnet ablaufen kann“.

Jugend muss mit anpacken

Bevor es soweit ist, müssen viele Ärmel hochgekrempelt werden, nicht nur diejenigen von Handwerkern, sondern auch die der Jugendlichen selbst. Noch befindet sich das Haus im Rohbauzustand. Der spätere Jugendtreff besteht momentan aus einer riesigen freien Fläche im Erdgeschoss der Schillerstraße 39, ein schlichtes Rechteck mit vier tragenden Säulen. Dies wiederum eröffne den Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Vorstellungen einzubringen und ein Raumkonzept zu entwerfen, wie Jugendreferent Achim Sendersky sagte. Demnächst sollen die Arbeiten starten. „Je mehr von Euch mitmachen, desto schneller wird der Jugendtreff fertig“, motivierte Sendersky. Seine „optimistische Prognose“: Um die Sommerferien herum könnte das neue Domizil eröffnet werden.

Bis dahin wird die IG Jugend auch noch eifrig an einer Hausordnung feilen. Klar ist nur, dass der Jugendtreff, den Achim Sendersky zumindest anfangs alleine betreiben wird, an zwei, drei Tage pro Woche geöffnet haben wird und für Jugendliche von 10 bis 18 Jahren gedacht ist. Neben dem üblichen Kneipenbetrieb sollen den Jugendlichen begleitende Angebote wie AGs oder auch Ausflüge gemacht werden.